Titaniumextraction

Titanhaltige, so in der Natur vorkommende, Sande und Erze werden zu sog. Titanschwamm verarbeitet. Darunter kann man sich poröse Brocken vorstellen, welche dann zu einem Ingot (vergleichbar mit einer Bramme) geschmolzen werden. Es sei in dieser Einführung nur am Rande erwähnt, daß hochwertiges Titan den Erschmelzungsprozeß oft auch mehrfach durchläuft, was man auch im Handelsgebrauch als doppelt (oder mehrfach ) erschmolzenes Titan bezeichnet.

Große Titanvorkommen in Form von Primärerzen finden sich z.B. in China, den USA, Kanada, aber auch in Europa, hier vor allem in Ländern Skandinaviens.
Zu den titanhaltigen Mineralien gehören

rutilAnatas, bestehend aus TiO2
Brookit, bestehend aus TiO2
Ilmenit, bestehend aus FeO und TiO2
Perowskit, bestehend aus CaO und TiO2
Pyrophanit, bestehend aus MnO und TiO2
Rutil, bestehend aus TiO2
Sphen, bestehend aus CaO, TiO2 und SiO2
Titanit, bestehend aus CaO, TiO2 und SiO2

Am häufigsten wird Titan aus dem Basismaterial Rutil erzeugt, da es als reines TiO2 vorliegt. Im Gegensatz dazu ist z.B. bei Ilmenit wegen des hohen Eisengehalts
die Trennung von Fe und Ti erforderlich. Dieser Prozeß ist zwar mittels Magnetabscheidung durchführbar, wird aber unseres Wissens nur in Regionen angewandt, denen Rutil nicht zur Verfügung steht. Bei höheren Temperaturen zeigt Titan leider eine recht hohe Affinität zu Sauerstoff, Kohlenstoff und Stickstoff, was in allen erzeugenden und weiterverarbeitenden Herstellungsstufen erhebliche fertigungstechnische Klimmzüge erfordert. Die notwendigen Vorkehrungen zum Ausschluß dieser Stoffe, verbunden mit langen und energieintensiven Prozessen an sich, führen unvermeidlich zum hohen Preis des Rohmaterials Titan.